Gicht
URSACHE FÜR GICHT Fleisch, Alkohol und Übergewicht galten lange als Auslöser für Gicht. Bis heute müssen Gicht-Patienten gegen Vorurteile kämpfen. Dabei haben Forschende herausgefunden, dass die Ernährung eine vergleichsweise geringe Rolle spielt. Häufig verursachen Stoffwechselerkrankungen Gicht.
Quelle: SWR Marktcheck
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med. Heinz-Jürgen Träger: Es gibt eindeutige Hinweise, dass Omega-3-Fettsäuren Entzündungen unterdrücken können. Die Fettsäuren verhindern, dass Entzündungsbotenstoffe ausgesendet werden. Dies deutet darauf hin, dass eine Anwendung bei Gicht und anderen Entzündungskrankheiten sinnvoll ist.
Viele der Stoffwechselwege, die für durch Harnsäurekristalle hervorgerufene Entzündungen verantwortlich sind, können durch den Einsatz mariner Omega-3-Fettsäuren reguliert werden. Dazu gehören beispielsweise die Aktivierung von Toll-like-Rezeptoren, neutrophiler Chemotaxis und Prostaglandin-Synthese. Eine neue Fall-Kontrollstudie untersuchte eine Kohorte Männer mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren, die an Gicht litten. Dabei wurden die Omega-3-Fettsäure-Werte im Blutserum gemessen und eine ausführliche Dokumentation aller Gichtanfälle über zwölf Monate erstellt. Dabei ergab sich eine klare und eindeutige Verbindung zwischen den Omega-3-Fettsäure-Werten und den Gichtanfällen. Diejenigen Personen mit den niedrigsten Omega-3-Fettsäure-Werten erlitten mehr als doppelt so viele Anfälle als diejenigen, die die höchsten Werte vorwiesen.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können so Entzündungen entgegenwirken, die durch hohe Harnsäurewerte entstehen.
Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren ist bei Gicht leider nicht gut untersucht. Man weiß jedoch, dass sie bei entzündlichen Schmerzen helfen können. Es ist zudem schwer, den Omega-3-Bedarf über die Nahrung zu decken und ein Mangel ist weit verbreitet.